Vortrag des Posterpreisträgers: Vestibulumplastik mit einer 3D-Kollagenmatrix: prospektive klinische Langzeitstudie

Vortragende: Dr. Diana Heimes

Co-Autoren: Prof. Dr. Dr. Peer. W. Kämmerer, Dr. Ingo Buttchereit, Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich

Klinische Studie, Chirurgie

Hintergrund: Die orale Hart- und Weichgeweberegeneration zielt darauf ab, die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität zu erhalten und die Kaufunktion zu verbessern. Da die Entnahme von autogenem Gewebe zu einer erhöhten lokalen Morbidität führt, werden häufig allogene, alloplastische und xenogene Transplantate verwendet, auch wenn autogenes Gewebe als biologischer Goldstandard zählt. In dieser Studie wurde eine porcine 3D-Kollagen-Gewebematrix (Mucoderm®; MX) zur Regeneration peri-implantärer Weichgewebedefizite genutzt und mit autogenem Material verglichen.

Fragestellung: Ziel der Studie war die vergleichende klinische Evaluation der MX gegenüber autogenem Gewebe zur peri-implantären Vestibulumplastik.

Materialien und Methoden: In einer prospektiven, randomisierten klinischen Studie wurden bei 30 Patienten (vestibulär fixierte Gingiva von <1mm) Vestibulumplastiken unter Verwendung der MX (n=12), Gaumentransplantaten (GT; n=13) sowie extraoraler Spalthaut (ES; n=5) durchgeführt. Verglichen wurden bei einer Nachsorgezeit von durchschnittlich 5,5 Jahren: Heilungsmuster, Gewinn an fixierter Gingiva, Schrumpfung und Ästhetik.

Ergebnisse: Bei MX kam es initial zu einer Exsudation und anschließenden Stabilisierung nach 9 Tagen (Standardabweichung (SD): 7–13). Im Gegensatz hierzu war die postoperative Einheilungsphase in der GT- und ES-Gruppe stabiler. Zur Abschlussuntersuchung zeigte sich ein mittlerer Gewinn fixierter Gingiva von 2,5 mm (MX), 3,2 mm (GT) und 2,1 mm (ES; p=0,12). Die Schrumpfung war in der MX-Gruppe am größten (36% versus 25% (GT) versus 25% (ES); p<0,05). In der MX-Gruppe zeigte sich neues Gewebe, das keinen Unterschied zur lokalen Gingiva aufwies während die Unterschiede in der GT-Gruppe gering und in der ES-Gruppe klar erkennbar waren.

Diskussion: Unter Berücksichtigung der größeren Schrumpfungstendenz stellt die MX bei vorteilhaften ästhetischen Ergebnissen ohne Entnahmemorbidität eine sinnvolle Alternative zu autologen Transplantaten zur peri-implantären Vestibulumplastik dar.

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